Laut der aktuellen Arbeitsmarktprognose für Düsseldorf ist für 2024 im Vergleich zum Vorjahr mit einem Beschäftigungsaufbau von 1,4 Prozent bei gleichzeitigem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 8,2 Prozent zu rechnen. Mit beiden Prognosen liegt die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen deutlich über denen für das gesamte Bundesgebiet, für das ein Anstieg der Arbeitslosigkeit von 4,5 Prozent und ein Beschäftigungsaufbau von lediglich 0,7 Prozent erwartet wird. Jedoch wird betont, dass die Dynamik am Wirtschaftstandort Düsseldorf hoch bleibt und insgesamt mit einem stetigen Stellenzugang zu rechnen ist.
Tausende neue Arbeitsstellen seit Jahresbeginn

Laut den kürzlich veröffentlichten regionalen Arbeitsmarktprognosen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit, wurden alleine im Zeitraum Januar bis April 2024 in Düsseldorf fast 5.300 neue Arbeitsstellen gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Zuwachs von gut 27 Prozent, was die stärkste Zunnahme in den letzten vier Jahren darstellt. Auch im Vergleich zu anderen Städten in NRW blickt die Landeshauptstadt mit diesen Zahlen auf eine überaus positive Entwicklungen.
Jedoch stieg auch die Arbeitslosenquote in Düsseldorf innerhalb eines Jahres signifikant an. Lag diese im April 2023 noch bei 6,9 Prozent, waren es im gleichen Monat diesen Jahres bereits 7,8 Prozent. Festzuhalten ist, dass Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung deutlich höhere Chancen haben, in Düsseldorf eine Stelle zu finden. Das belegen die Zahlen der IAB Arbeitsmarktprognose, wonach die Arbeitslosenquote bei dieser Personengruppe bei unter 4 Prozent liegt. Betrachtet man hingegen die Arbeitslosenquote bei Personen ohne Ausbildung, so ist diese mit 21,2 Prozent um ein Vielfaches höher.
Arbeitsmarkt: Unternehmen leiden unter Fachkräftemangel
Die Leiterin der Agentur für Arbeit Düsseldorf, Birgitta Kubsch-von Harten, betont, dass Arbeitgeber in Düsseldorf weiterhin unter dem anhaltenden Fachkräftemangel leiden. Das belegt ein Blick in die ausgeschriebenen Stellen, über die derzeit tausende Fachkräfte, Experten und Spezialisten in den unterschiedlichen Branchen gesucht werden. Dahingehend sei die steigende Arbeitslosigkeit bei Menschen ohne Berufsabschluss ein deutliches Warnsignal. „Ausbildung und kontinuierliche berufliche Weiterbildung ist die beste Strategie gegen Arbeitslosigkeit und zugleich der Schlüssel für ein selbstbestimmtes Berufsleben,“ so Kubsch-von Harten.
Laut der letzten Beschäftigungsstatistik gab es in Düsseldorf zuletzt 458.867 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, was im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs um 1,7 Prozent bedeutet. Betrachtet man die einzelnen Branchen, so war vor allem in den Bereichen Handel sowie Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen ein deutlich verbessertes Arbeitsmarktangebot zu verzeichnen. Ein negativer Trend war zuletzt das Verarbeitenden Gewerbe, in dem das Angebot an Stellen um 1,7 Prozent abnahm.
Geringfügige Beschäftigungen in Düsseldorf
Auch im Bereich der geringfügige Beschäftigungen ist das Angebot in Düsseldorf vergleichsweise groß. Von einem sogenanten Minijob spricht man, wenn das monatliche Arbeitsentgelt höchstens 538 Euro beträgt oder sich der Arbeitseinsatz auf maximal 3 Monate oder insgesamt 70 Tage pro Kalenderjahr erstreckt. Klassische Branchen für Minijobber sind neben dem Einzelhandel vor allem die Gastronomie, wobei es auch Möglichkeiten gibt aktuelle Minijobs im Homeoffice wahrzunehmen. Die Agentur für Arbeit weist jedoch darauf hin, Arbeitnehmer, die einem sozialversicherungspflichtigen Hauptjob nachgehen und zusätzlich einen Minijob ausüben wollen, dafür in aller Regel das Einverständnis ihres Hauptarbeitgebers benötigen.
Weiterbildungsangebote zum Berufsabschluss
Um dem Fachkräftemangel auf dem Düsseldorfer Arbeitsmarkt aktiv entgegenzuwirken setzt die Agentur für Arbeit verstärkt auf Weiterbildungsangebote zum Berufsabschluss und unterstützt interessierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dabei. Möglich ist beispielsweise eine Teilqualifizierung, eine Umschulung oder eine Externenprüfung bei der jeweils zuständigen Kammer, um den Berufsabschluss nachzuholen. Dazu werden auch immer wieder digitale Veranstaltungen angeboten, bei denen Teilnehmende über Weiterbildungsmöglichkeiten und die Unterstützung durch die Agentur für Arbeit informiert werden.