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Abfallwirtschaft in Düsseldorf

Die Abfallwirtschaft befasst sich im Allgemeinen mit dem Beseitigen und Verwerten von Abfällen aller Art. Aber auch deren Vermeidung und Verringerung solcher zählt dazu. Die augenscheinlichsten Beispiele stellen sicherlich die Entsorgung von Abfälle aus privaten Haushalten durch die Müllabfuhr, die Straßenreinigung und der Winterdienst dar, für die in Düsseldorf bislang die Awista GmbH zuständig ist. Das könnte sich jedoch bald ändern. Zudem gibt es noch verschiedene andere Unternehmen, die in der Abfallwirtschaft der Stadt tätig sind.

Abfallentsorgung durch die Awista

Abfallentsorgung
Für die Abfallentsorgung aus privaten Haushalten ist in Düsseldorf die Awista zuständig, Foto: pixabay / J_Blueberry

Die Awista Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung mbH ist Teil eines Entsorgungsverbundes, über den zahlreiche Entsorgungs- und Reinigungsdienstleistungen in Anspruch genommen werden können. Die Anfänge des heutigen Unternehmens lassen sich bis in das Jahr 1862 zurückverfolgen. Bis in die 1920er Jahre wurde der Müll noch mit Pferdefuhrwerken abgeholt und zu Müllgruben in der Nähe der Stadt gebracht. Es folgten erste Kraftfahrzeuge, die in Kombination mit der normierten 110-Liter Mülltonne einen verbesserten Ablauf gewärleisteten. Bis zur Eröffnung der ersten Müllverbrennungsanlage in Düsseldorf-Flingern im Jahr 1965 wurde der Müll in Deponien gelagert, deren Kapazität jedoch begrenzt war. Im Laufe der Jahre gewann auch die Wertstoffrückgewinnung an Bedeutung, so dass das Serviceangebot entsprechend erweitert wurde.

Ende der 1990er Jahre wurde schließlich die heutige Awista gegründet, mit der die NRW-Landeshauptstadt langfristige Leistungsverträge für die Abfallentsorgung abschloss. Diese wurden 2018 einmalig für weitere fünf Jahre verlängert. Im Jahr 2023 laufen diese Verträge jedoch aus und nach europäischem Recht muss eine neue Ausschreibung der Dienstleistungen stattfinden. Nach Informationen der Rheinischen Post könnte dann ein neues, kommunales Abfallwirtschaftsunternehmen gegründet werden, von dem 51?Prozent der Anteile europaweit ausgeschrieben werden würden. Welche Auswirkungen das auf die lokale Abfallwirtschaft hat, lässt sich noch nicht sagen. Eine positive Anpassung der Abfallgebühren wäre jedoch denkbar.

So setzen sich die Abfallgebühren zusammen

Für die Müllentsorgung durch die Awista fallen Gebühren an, die vom Rat der Stadt beschlossen werden. Pro Jahr werden in Düsseldorf etwa 92 Millionen Euro für die Müllentsorgung aufgewendet. Die Höhe der individuellen Abfallgebühren hängt von der Abfallart ab. Im Rahmen der Mülltrennung werden vier unterschiedliche Mülltonnen angeboten, die alle 7 bis 14 Tage geleert werden:

  • blaue Tonne (Papier)
  • braune Tonne (Bioabfälle)
  • gelbe Tonne (Wertstoffe)
  • graue Tonne (Restmüll)

Damit die Mülltonnen geleert werden können, müssen die Behälter in „nicht verkehrsbehindernder Weise im Straßenraum“ abgestellt werden. Zulässig ist dies bereits am Vortag der Leerung ab 20 Uhr. Sofern ein Abfallbehälter aus dem Keller geholt werden muss, wird ein Zuschlag berechnet. Neben einer Grundgebühr von 69,84 Euro je Restmüllbehälter (Stand 2021), können weitere Kosten für das in Anspruch genommene Müllvolumen und Zusatzleistungen hinzukommen. Die Höhe der individuellen Abfallgebühren kann auf der Webseite der Stadt über einen Abfallgebührenrechner berechnet werden.

Sperrmüll, Recyclinghöfe und Annahmestellen

Neben den alltäglichen Abfällen wird auch der Sperrmüll in allen Düsseldorfer Stadtteilen durch die Servicefahrzeuge der Awista abgeholt. Im Wesentlichen gehören alle haushaltsüblichen Abfälle, die nicht unter die normale Müllentsorgung fallen, zum Sperrmüll. Ausgenommen sind jedoch Bauschutt, Renovierungsabfälle, Sondermüll und überdimensionierte Gegenstände. Bis zu einer Menge von 2 Kubikmeter ist die Sperrmüllabholung kostenlos. Übersteigt die Menge dieses Volumen, werden pro weiterem Kubikmeter 80 Euro berechnet. Um die Sperrmüllabholung in Anspruch zu nehmen, muss eine telefonische oder digitale Anmeldung erfolgen, bei der Angaben zu Gegenständen und Geräten gemacht werden müssen, die abgeholt werden sollen. Da nicht alle Materialien angenommen werden, empfiehlt es sich, dazu vorab die Webseite der Awista zu konsultieren oder telefonisch Rücksprache zu halten.

Alternativ kann Sperrmüll auch an den Recyclinghöfen in in Flingern (Flinger Broich 15), Garath (Frankfurter Straße 253) und Lohausen (Niederrheinstraße 229) abgegeben werden. Auch andere Abfällen aus privaten Haushalten wie Bauabfälle, Schrott, Holz, Medikamente oder Schadstoffe können hier entsorgt werden. Pro PKW-Ladung werden dafür 10 Euro berechnet. Für eine Kombiladung werden 15 Euro fällig.

Private Dienstleister

Während die Entsorgung von Abfällen aus privaten Haushalten in die Zuständigkeit der Stadt Düsseldorf fällt, können Gewerbebetriebe selbst entscheiden, welche Entsorgungswege und Dienstleister sie in Anspruch nehmen. Unternehmen wie der Entsorgungs­verbund Düsseldorf EVD, die IDR Entsorgungsgesellschaft mbH oder die ABA – Abfall-Behandlungs-Anlagen GmbH bieten professionelle Entsorgungsleistungen an. Diese reichen vom Altpapierrecycling bis zur Entsorgung von Bio-Abfällen, Glas, Schrott oder Bauschutt.

Steht eine Haushaltauflösungen an, etwa in Folge eines Todesfalles, kann ein Entrümpelungsunternehmen unterstützen. Bevor ein solches beauftragt wird, sollten Referenzen geprüft und Preise verglichen werden. Im Anschluss sollte eine Ortsbegehung stattfinden und ein verbindliches Angebot erstellt werden, dass alle Kosten aufschlüsselt. Auch bei stark vermüllten Messie-Wohnungen bieten derartige Dienstleister kompetente Hilfe. Aufgrund der oft desolaten hygienischen Zustände ist in solchen Fällen häufig auch die Entfernung von Schimmel und eine vollständige Desinfektion der Wohnung erforderlich, die vom Profi durchgeführt werden sollte.

Zu schade für den Müll?

Da Abfall, der der gar nicht erst entsteht, nicht nur die Umwelt entlastet, sondern auch keine Entsorgungskosten verursacht, lohnt es sich zu überlegen, ob ausrangierte Möbel, Elektrogeräte, Kleidung, oder sonstiger Hausrat nicht noch sinnvoll weiterverwendet werden kann. Vielleicht finden sie über einen Flohmarkt oder einen Second Hand Laden einen neuen Besitzer? Andernfalls freuen sich karitative Einrichtungen in Düsseldorf über Sachspenden.

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