Gut ein Jahr war die weltweit agierenden Werbeagentur Grey auf der Suche nach einem Nachfolger für CEO Dickjan Poppema. Jedoch konnte der Posten offenbar nicht adäquat besetzt werden. Daher greift die WPP-Tochter nun auf eine Alternativlösung zurück: zukünftig soll ein Führungstrio die Geschicke von Grey lenken. Diesem neuen Managementboard der Grey Düsseldorf GmbH gehören der neue COO Daniel Bieber (37), Kreativchef Fabian Kirner (40) sowie Strategiechef Kim Florio (38) an. Ein neuer CEO wird nicht berufen. Ergänzt wird das Management Team um Dirk Lapaz, der den Posten des Chief Financial Officer übernimmt. Alle Führungskräfte sind seit mehreren Jahren für Grey tätig und wurden ihrerzeit von Poppema geholt.
Schwieriges Jahr für Grey Germany
Das neue Führungstrio teilt nach eigenen Worten die gleiche Visoion für die „großen Agenturmarke Grey“. Sie wollen inspirierende Leader sein und Kollaboration vorleben. Dabei streben sie eine verstärkte Neuausrichtung auf das Thema Brand Experience an, das „die Wurzeln von Grey als strategische Markenführungsagentur in das Jahr 2020+ übersetzt“. Ein solcher Neustart ist auch dringend notwendig. Immerhin verlor Grey Germany in diesem Jahr unter anderem den wichtigen Etat von C&A (rund 4 Millionen Euro) und musste zuletzt den ebenfalls millionenschweren Etat von Lenor nach London abgeben. Zwar konnten mit Huawei, Zeiss und Wüstenrot zuletzt wieder namhafte Etatgewinne verkündet werden, diese gleichen den entstandenen Verlust jedoch nicht aus. Somit verfehlt die Agentur, zu der auch KW 43 (Branddesign), Grey Adventures (Digital Consulting mit Kunden wie Eon, DHL) sowie Grey Shopper und Grey Media gehören, die selbstgesteckten Ziele in diesem Jahr deutlich.
Führungswechsel vollzogen: Poppema nicht mehr CEO von Grey
Bereits seit einiger Zeit ist bekannt, dass Dickjan Poppema als CEO von Grey ausscheidet. Zuletzt hatten auch CMO Michael Rewald sowie Finanzchefin Patricia Zimmermann ihren Abschied verkündet. Ihnen folgt auch Digitalchef André Schieck, dessen Posten nicht neu besetzt werden soll. Poppema wird noch bis Ende Juni 2019 als Non-Executive Chairman an Bord bleiben, dann jedoch endgültig aussteigen.