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Vodafone streicht tausende Stellen

Der Vodafone-Konzern ist in unruhige Fahrwasser geraten und sieht sich nun gezwungen tausende Stellen abzubauen. Das berichten verschiedene Medien übereinstimmend. Demnach sollen in den nächsten drei Jahren etwa 11.000 der weltweit rund 104.000 Mitarbeitenden gehen. In Deutschland beschäftigt der Telekommunikationskonzern etwa 14.300 Menschen. Von ihnen soll wohl jeder Zehnte seine Arbeit verlieren. Aufgrund eines hohen Teilzeitanteils in der Belegschaft muss jedoch davon ausgegangen werden, das letztlich sogar deutlich mehr Stellen wegfallen könnten.

Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Düsseldorf wegfallen, wo Vodafone den gleichnamigen Campus mit merh als 2.000 Angestellten unterhält, ist noch nicht klar. Deutschland stellt für Vodafone den wichtigsten Markt da. Rund ein Drittel des Gesamtumsatzes entsteht hierzulande.

Vodafone hat mit sinkendem Umsatz zu kämpfen

Vodafone Campus, Foto; Vodafone
Blick auf den Vodafone Campus in Düsseldorf, Foto: Vodafone

Vodafone befindet sich bereits seit geraumer Zeit im Krisenmodus, nachdem das Unternehmen nicht nur in Deutschland mit teils empfindlichen Umsatzrückgängen zu kämpfen hatte. Während die Konkurrenten Telekom und Telefonica sich zuletzt weitere Marktanteile sichern konnten und beim Umsatz deutlich zulegten, schwächelte Vodafone. Allein im Geschäft mit schnelle Online-Anschlüssen verlor der Konzern mehr als 330.000 Kunden. In Deutschland sank der Serviceumsatz um 1,6 Prozent, das operative Ergebnis reduzierte sich um 6,1 Prozent. Auch das Ergebnis der gesmaten Vodafone-Gruppe ging um 1,3 Prozent zurück, wohingegen die Konkurrenz ein Wachstum verzeichnen konnte.

Unzufriedene Kunden

Die Gründe für die Probleme sind vielfältig. Zum einen hat die Kundenzufriedenheit nach Angaben des Unternehmens seit 2017 kontinuierlich abgenommen, auch wenn in diesem Bereich zuletzt wieder etwas Aufwind zu spüren war. Zum anderen sorgt ein undurchsichtiges Tarif-Portfolio und eine eigenwillige Vertriebsstrategie immer wieder für Ärger bei Kunden. Das rief bereits die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) auf den Plan, laut dem die Beschwerdezahlen nicht im Verhältnis zur Marktgröße stehen. Auch die angekündigten Preiserhöhung sorgten bei Millionen Festnetzkundinnen und -kunden für Unmut, weswegen inzwischen sogar Sammelklagen gegen Vodafone drohen.

Personalwechel in der Führungsetage

Infolge der negativen Entwicklung kam es zuletzt zu verschiedenen Personalwechseln in der Vordafone-Führungsriege. So löste Mitte des vergangenen Jahres Philippe Rogge seinen Vorgänger Hannes Ametsreiter im Amt des CEO für Deutschland ab und kündigte Investitionen in die Infrastruktur an. Auch in der Londoner Konzernzentrale wurde die Führungsspitze neu besetzt. Dort folgte die bisherige Finanzvorständin Margherita Della Valle auf Nick Read und bekleidet seit Anfang des Jahres den Posten des Group Chief Executive. Positive Nachrichten konnte Della Valle seither jedoch nur selten verkünden. Zuletzt wurde sie mit den Worten zitiert „Unsere Performance ist nicht gut genug. Um konsistent zu liefern, muss Vodafone sich ändern.“

 

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