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Rheinbahn-Vorstandschef Michael Clausecker muss Posten räumen

Der Aufsichtsrat der Rheinbahn AG hat in seiner Sitzung am 31.10.2018 einstimmig die sofortige Abberufung des bisherigen Vorstandschefs Michael Clausecker beschlossen. Damit geht ein bewegtes Kapitel bei Deutschlands fünftgrößtem Nahverkehrsunternehmen zu Ende. Clausecker war Anfang 2016 vom Fahrzeughersteller Bombardier nach Düsseldorf gewechselt und sollte das Nahverkehrsunternehmen neu ausrichten.

Mit seinen Planungen konnte er das Rheinbahn-Führungsgremium überzeugen, das seinerzeit bereit war, deutlich in neue Ideen zu investieren. Clausecker sprach davon, die Rheinbahn zu einem „Plattformanbieter für die intermodale und multimodale Mobilitätswelt des 21. Jahrhunderts“ umzubauen. Dafür stieß er viele neue Projekte an um ein überaus ambitioniertes Wachstum von 2 Prozent mehr Fahrgästen pro Jahr zu erreichen. Damit ist der 52 Jahre alte Manager jedoch deutlich gescheitert.

Zahlreiche Pannen und verpasste Ziele

Michael Clausecker
Michael Clausecker war seit Januar 2016
Vorstandssprecher der Rheinbahn, Foto: Rheinbahn

Zuletzt markierten zahlreiche Pannen den Weg Clauseckers. So waren in zahlreichen älteren Straßenbahn-Modellen Risse aufgetreten, der Vorstandschef hatte jedoch nicht rechtzeitig reagiert und neue Fahrzeuge geordert. Dann sorgte erheblicher Personalmangeln bei den Fahrern immer wieder für Negativschlagzeilen. Zuletzt wurde dann auch noch bekannt, dass der Prototyp einer neuen Straßenbahn zu breit für die Bahnsteige im benachbarten Duisburg sei. Letztlich waren es aber vor allem die stagnierenden Fahrgastzahlen, die den Rheinbahn-Vorstandschef zu Fall brachten. Oberbürgermeister Thomas Geisel, der Clausecker erst nach Düsseldorf gelotst und lange an ihm festgehalten hatte, kritisierte ihn nun dafür, dass er sich zu stark um Zusatzprojekte gekümmert und dabei das Kerngeschäft aus dem Blick verloren habe.

Kein Rückhalt bei der Begelgschaft für Michael Clausecker

Ein weiterer Aspekt dürfte die Entlassung des Rheinbahn-Chefs zusätzlich beschleunigt haben. Nach übereinstimmenden Medienberichten gab es bei der Belegschaft eine breite Front gegen ihn. Durch eigenwillige Planungen und einen wenig sensiblen Umgang mit Mitarbeitern, hatte er sich den Betriebsrat früh zum Feind gemacht. Zuletzt kritisierte der Vorsitzende des Betriebsrats, Michael Pink, den Chef öffentlich und entzog ihm das Vertrauen.

Wie die Rheinische Post berichtet, wird Clausecker aller Voraussicht nach noch zwei Jahresgehälter von je bis zu 305.000 Euro erhalten, da sein Vertrag noch nicht erfüllt war. Vorerst wird nun Co-Vorstand Klaus Klar, bislang zuständig für die Bereiche Betrieb, Personal, Soziales und Informationstechnologie, die Geschäfte alleine führen. Ein vierköpfiger Ausschuss, bestehend aus Stadtratspolitikern und Mitgliedern des Betriebsrats, ist nun damit betraut, möglichst zeitnah einen Nachfolger zu finden.

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