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Philipp Schindler – ein Düsseldorfer im Top-Management von Google

Mit Philipp Schindler ist seit 2015 ein Düsseldorfer im Top-Management des Internetgiganten Google bzw. dessen Mutterkonzern Alphabet beschäftigt. Der 46-Jährige bekleidet den Posten des Chief Business Officer und ist damit der ranghöchste Deutsche beim Weltkonzern. Er ist maßgeblich für den Bereich Online-Werbung verantwortlich, durch den Google einen Großteil seines Gesamtumsatzes von zuletzt 75 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Gewinn des Konzerns lag zuletzt bei 24 Milliarden Euro. 14.000 Mitarbeiter in 80 Nationen berichten an den Düsseldorfer. Sein Gehalt soll sich inklusive Boni auf rund 80 Millionen Euro belaufen.

Philipp Schindler – von Bertelsmann über AOL zu bei Google

Philipp Schindler, Google
Philipp Schindler,
Senior Vice President, Global Sales & Operations, Foto: Google

Schindler ist bereits seit 2005 bei Google beschäftigt. Zuvor arbeitete er für Bertelsmann und wechselt später zu AOL. Neben seiner Tätigkeit als CBO übernimmt er in Europa zusätzlich die Rolle des Erklärers und Lobbyisten. Er gilt als diplomatischer Logikmensch, der durch Begeisterung für die Google-Sache begeistern will. Laut Aufsichtsrat John Doerr hat Schindler „den 360 Grad Blick für Kunden, Konsumenten, Partner und Strategie“.

Schindler finanziert Start-up-Fonds „June Fund“

Neben seiner Tätigkeit als Google-Manager hat Schindler im vergangenen Jahr zusammen mit dem Hedgefondsmanager Roman Rosslenbroich (Aquila Capital) und weiteren Partnern den Start-up-Fonds mit „June Fund“ aufgelegt. Dieser sitzt in Berlin und investiert vor allem in junge Unternehmen aus den Bereichen offene Cloud-Software und Infrastrukturtechnologie. Zu den ersten Investments zählen die Start-ups SimScale (cloudbasierte Simulationssoftware für Ingenieure) oder CRX Markets (Plattform für Supply-Chain-Finanzierung).

Es ist jedoch nicht das erste Engagement als Investor: bereits vor dem June Fund hatte Schindler laut dem Manager Magazin gemeinsam mit seinem Bruder und Rosslenbroich einen kleineren Fonds in Luxemburg unterhalten, der jedoch weniger Beachtung fand. Daher sieht Schindler den June Fond auch als logische Fortsetzung seines bisherigen Engagements. Die drei kennen sich aus ihrer gemeinsamen Schulzeit in Düsseldorf. Google oder der Mutterkonzern Alphabet sind hingegen nicht am Fonds beteiligt.

Interview in der Rheinischen Post

Die Rheinische Post traf Philipp Schindler und beschreibt ihn als „1,94 Meter großen Sufertyp mit dunklem Lockenkopf und blauen Augen“. Knapp 15 Monate habe es gedauert, um das Interview in die Wege zu leiten, schreibt die RP. Chefredakteur Michael Bröcker sprach mit Philipp Schindler über die Kritik an der Marktmacht von Google, die Sucht nach Daten, den anhaltenden Wettlauf um neue Geschäftsmodelle und seine Beziehung zu seiner Heimatstadt Düsseldorf. Zum Interview „Mr. Google aus Düsseldorf“.