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Photovoltaik-Anlagen bald Pflicht auf neuen Parkflächen in NRW?

Das NRW-Bauministerium plant eine Pflicht zum Bau von Photovoltaik auf neu gebauten, offenen Parkplätzen, etwa vor Supermärkten oder Möbelhäusern. Das kündigte Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) kürzlich in Düsseldorf an. Durch die Regelung wollen man gegen die Beton-Wüsten vorgehen, die vielerorts entstanden seien, und diese zumindest mit einem Nutzen für die Gesellschaft verbinden. So könnte grüner Strom gewonnen werden, der Ladestationen für Elektro-Autos versorgt. Dadurch könnten sich die Mehrkosten für die Bauträger amortisieren. Die Anlagen seien zudem ein Mittel gegen „Hitze-Inseln“ in den Städten, da sie in der Lage seien Wärme aufnähmen und Schatten zu spenden. Geplant ist die Pflicht zu einer Photovoltaik-Anlage für neue Parkflächen in Nordrhein-Westfalen mit mehr als 25 Plätzen.

Neue Photovoltaik-Anlagen Pflicht ab Juli 2021

Photovoltaik
Solche Photovoltaik-Anlagen könnten bald auf zahlreichen Parkplätzen in NRWs Innenstädten entstehen, Foto: LCEC / pixabay

Die Planungen sind laut Scharrenbach Teil einer Novellierung der Landesbauordnung, die zum 1. Juli 2021 greifen sollen. Das Landeskabinett habe bereits zugestimmt. Wie die konkreten Anforderungen und Ausnahmeregelungen aussehen, wurde noch nicht bekannt. Diese sollen in einer Rechtsverordnung geregelt werden. Die ursprüngliche Idee komme aus Südeuropa, wo bereits Großparkplätze mit entsprechenden Anlagen überdacht wurden, um Sonnenenergie zu gewinnen.

Kritik von Haus und Grund

Kritik an den Plänen äußerte beispielsweise „Haus und Grund„, der Interessenverband der Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer. Erik Uwe Amaya, Verbandsdirektor für Rheinland Westfalen, sagte gegenüber der Rheinischen Post, dass es sich bei den Plänen durchaus um eine interessante Idee handele, jedoch längst nicht jeder Parkplatz aufgrund der Lage für eine Photovoltaik-Anlage geeignet sei. Zudem könnten Investoren auf mehr als 25 Parkplätze verzichten, um die neue Pflicht zu umgehen.

Um Mehrkosten bei Wohnanlagen zu kompensieren, schlägt er entsprechende Fördermittel an, um auf freiwilliger Basis entsprechende Anlagen zu realisieren. Auch ein Mix aus Photovoltaik-Anlagen und Bäumen könnte eine gute Alternative sein. Denn „Nachbarn möchten sicher nicht nur auf blendende Solarpanels schauen“, so Amaya.

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