home NRW Schwaches Bier-Jahr 2017: Absatz auch in NRW gesunken

Schwaches Bier-Jahr 2017: Absatz auch in NRW gesunken

Das Jahr 2017 war kein gutes für die deutsche Brauwirtschaft. Nach drei Jahren mit relativ stabilen Absatzzahlen, wurde zuletzt wieder weniger Bier in Deutschland getrunken. In seiner vorläufigen Bilanz spricht der Deutsche Brauer-Bund von einem Absatzminus von rund 2,0 Prozent auf 94 Millionen Hektoliter Bier. Das Branchenmagazins „Inside“ drückt die Zahlen etwas greifbarer aus: demnach seien etwa 600 Millionen Gläser Bier (0,3 l) weniger getrunken worden als noch im Jahr 2016. Als Grund wird vor allem das verregnete Wetter im Sommer und Herbst angeführt, dass sich besonders deutlich auf den Bierabsatz ausgewirkt hätte.

Pils führt in NRW vor Kölsch und Altbier

Altbier
Altbier macht hat in NRW noch einen Marktanteil von 3,5 Prozent. Hier zu sehen: Schumacher Alt aus Düsseldorf, Foto: instagram/altbierwelt

In Nordrhein-Westfalen wird nach aktuellen Erhebungen weiterhin vor allem Pils getrunken. Rund 75 Prozent des Marktes wird von entsprechenden Marken dominiert. Auf Platz zwei landet erneut Kölsch, das weiterhin etwa 15 Prozent Marktanteil für sich beansprucht. Der Altbierabsatz ging hingegen erneut zurück und liegt laut einer Analyse des Marktforschungsinstituts Nielsen inzwischen bei nur noch 3,5 Prozent. Auch im Kernmarkt Düsseldorf und am Niederrhein sanken die Absatzzahlen für den dunklen Gerstensaft zuletzt. Lediglich die Düsseldorfer Hausbrauereien konnten ihre Absatzzahlen für Altbier stabil halten oder diese sogar steigern.

Alternde Gesellschaft und Veränderte Trinkgewohnheiten

Für dieses Jahr erwarten die Brauer jedoch wieder eine Absatzsteigerung. Die bevorstehende Fußball-Weltmeisterschaft und eine günstige Wetterprognose lassen auf volle Biergärten und durstige Kehlen hoffen. Dennoch gehen nahezu alle Großbrauereien von einem langfristig schrumpfenden Markt aus. Die Veltins Brauerei führt diese Entwicklung vor allem auf eine alternde Gesellschaft und veränderte Trinkgewohnheiten zurück. Große Brauereien müssten diesem Trend mit entsprechenden Investitionen begegnen, wozu nicht jeder Betrieb in der Lage seien dürfte.

Neue Perspektiven für den Biermarkt

Dennoch ergeben sich auch neue Perspektiven für den Biermarkt. Der Craftbeer-Trend begünstigte in den vergangenen Jahren das entstehen sogenannter Mikrobrauereien. Diese beeinflussten die Ausstoßzahlen der Statistiker zwar nur marginal, sorgen aber für ein nachhaltiges Umdenken bei Brauereien und Konsumenten. Handgebraute Spezialbiere sind inzwischen vielerorts gefragter als etablierte Marken aus industrieller Großproduktion.

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