Das Modeunternehmen P&C Düsseldorf will den insolventen Konkurrenten Sinn übernehmen. Der Kauf wurde inzwischen bereits vom Bundeskartellamt genehmigt. Lediglich die abschließende Zustimmung der Sinn-Gläubiger steht noch aus. Diese könnte auf der Gläubigerversammlung im März zustande kommen. Die Übernahme soll durch die JC Switzerland Holding AG abgewickelt werden, die zur P&C-Gruppe gehört.
Peek & Cloppenburg Düsseldorf betreibt bislang 69 Standorte
Die Peek & Cloppenburg-Gruppe wurde 1900 in Düsseldorf gegründet und betreibt heute 69 Standorte, zudem fast 100 weitere im Ausland sowie Online-Shops in Deutschland, Österreich, Polen und den Niederlanden. Mit der Übernahme von Sinn kommen nun 35 Häuser vor allem in Nordrhein-Westfalen und dem Rhein-Main-Gebiet hinzu, wobei es zu Überschneidungen an einigen Standorten kommen wird.

Das Bundeskartellamt hatte daher nach Bekanntgabe der Übernahmepläne wettbewerbliche Bedenken im Bereich der Damen- und Herren-Oberbekleidung geäußert und ein Fusionskontrollverfahren eingeleitet. Laut Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, habe man jedoch festgestellt, das den Verbrauchern neben dem Onlinehandel ausreichend Ausweichmöglichkeiten in Form großer und kleinerer Einzelhändler zur Verfügung stehen.
Sinn befindet sich in Insolvenz in Eigenverwaltung
Die Modekette Sinn hatte im August 2024 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Der Geschäftsbetrieb lief an den meisten Standorten weiter, einige Sinn-Modehäuser wurden jedoch inzwischen geschlossen oder werden zeitnah abgewickelt. Ob die Gläubiger dem Verkauf an P&C letztlich zustimmen, ist laut Experten noch nicht klar. Demnach könnte auch die aktuelle Sinn-Gesellschafterin Isabella Göbel Interesse an der Fortführung des Unternehmens haben.
Sollte die Übernahme jedoch glücken, könnte Peek & Cloppenburg Düsseldorf seinen Marktanteil in einigen Städten signifikant ausbauen. Das Unternehmen tritt meist unter dem Namen P&C Düsseldorf auf, um sich vom gleichnamigen Unternehmen Peek&Cloppenburg KG aus Hamburg abzugrenzen, das nichts mit der Übernahme der Sinn GmbH zu tun hat.
P&C strebt Wachstum an
Die Übernahmeabsichten sind in jedem Fall beachtlich, hatte Peek & Cloppenburg vor gar nicht allzu langer Zeit doch selbst mit einem Insolvenzverfahren zu kämpfen. Das konnte im Jahr 2023 zwar erfolgreich abgeschlossen werden, jedoch verloren unter anderem rund 350 Angestellte in der Unternehmenszentrale in Düsseldorf ihren Job. Nun schaltet P&C also auf Gegenangriff und strebt Wachstum durch die Übernahme eines direkten Konkurrenten an.