Giny Boer räumt den Platz an der Unternehmensspitze von C&A in Europa und verlässt das Düsseldorfer Unternehmen mit sofortiger Wirkung, um künftig „non-executive Aufgaben nachzugehen“, wie es in der Pressemitteilung heißt. Für sie übernimmt ab sofort Edward Brenninkmeijer das Ruder, allerdings nur vorübergehend, bis ein dauerhafter Nachfolger gefunden ist. Die Rolle als Interims-CEO ist ihm nicht unbekannt, bekleidete er diese doch bereits bevor Giny Boer das Amt als „CEO of C&A Europe“ im Januar 2021 antrat. Zuletzt fungierte Brenninkmeijer als CEO von C&A Brasilien, Mexiko und China und Mitglied des Aufsichtsrates.
„Ein großes Privileg, für die Markenikone C&A zu arbeiten“
Die 61-jährige Boer kommentierte ihr Ausscheiden aus dem Familienunternehmens mit den Worten “Es war für mich ein großes Privileg, für diese Markenikone C&A zu arbeiten. Ich bin stolz darauf, dass ich zusammen mit den Teams das Image von C&A durch umfangreiche Modernisierungen stärken konnte. Dabei sind wir der DNA des Unternehmens, hochwertige und erschwingliche Mode anzubieten, die nachhaltig produziert wird, treu geblieben. Ich verlasse C&A mit der Zuversicht, dass wir mit den Erfolgen der letzten fast vier Jahre die Weichen für ein weiteres nachhaltiges Wachstum von C&A in einem weiterhin stets herausfordernden Umfeld gestellt haben.“
Giny Boer war die erste Frau an der Unternehmensspitze von C&A. Vor dieser Tätigkeit war sie langjährig für Ikea tätig, wo sie verschiedene Führungspositionen bekleidete, zuletzt als General Manager Retail, Southern and Eastern Europe. Seit Juli 2023 ist die in den Niederlanden geborene Boer zudem Member of the Board beim schottischen Craft Beer Unternehmen Brewdog.
Giny Boer blickt auf eine erfolgreiche Zeit bei C&A zurück
Die scheidende C&A-Chefin hatte das Unternehmen erfolgreich aus der COVID-19-Pandemie geführt und die Markenpositionierung in 17 europäischen Ländern gefestigt. Sie initiierte die Modernisierung von mehr als 800 C&A-Filialen und kündigte zuletzt an, nach einer Phase der Schließungen künftig wieder neue Filialen eröffnen zu wollen. Demnach sollte das Filialnetz der Textilhandelskette bis 2026 um rund 100 Filialen ausgebaut werden, unter anderem in Rumänien, Polen, Italien aber auch Deutschland.
“Wir sind Giny Boer dankbar, dass sie ihre Energie, ihre Vision und ihre mehr als 25-jährige Erfahrung im Retail-Bereich in die Transformation von C&A eingebracht hat. Jede Umstrukturierung dieser Größenordnung ist eine Herausforderung, aber eine solche in einer Zeit von Pandemien und außergewöhnlicher Veränderungen für den Modehandel zu leiten, verdient besondere Anerkennung. Wir danken Giny Boer für ihren engagierten Einsatz, ihren wertvollen Beitrag, ihr großes Engagement für die Marke und das Unternehmen sowie ihre nachhaltigen Leistungen. Wir wünschen ihr viel Erfolg für die kommenden Aufgaben.”
Allan Leighton, Vorsitzender C&A BV Aufsichtsrat
Deutschlands drittgrößter Modehändler
C&A gilt als Deutschlands drittgrößter Modehändler. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Düsseldorf betreibt aktuell merh als 1.300 Filialen in 17 europäischen Ländern und beschäftigt über 27.000 Mitarbeitende. Zuletzt hatte das Unternehmen für Aufsehen gesorgt als es ankündigte, die Zusammenarbeit mit externen digitalen Marktplätzen wie Amazon oder Zalando zu beenden, um den Vertrieb auf die eigenen digitalen Kanäle und Geschäfte zu fokussieren.