Die Aufzusparte des Thyssenkrupp Konzerns prüft offenbar einen Umzug nach Düsseldorf. Wie die Rheinische Post berichtet, könnte die frühere E-Plus-Zentrale in der Nähe des Düsseldorfer Flughafens die neue Heimat von Thyssenkrupp Elevator werden. Hier könnten rund 400 neue Arbeitsplätze entstehen. Derzeit sitzt das Aufzugsgeschäft, das als bislang wichtigster Bestandteil des angeschlagenen Thyssenkrupp-Konzerns galt, noch in der Essener Zentrale im Gebäude Q5.
Jedoch trennte sich Thyssenkrupp im Februar 2020 von der erfolgreichen Tochter und verkaufte sie für 17,2 Milliarden Euro an ein Konsortium der Finanzinvestoren Advent und Cinven sowie der RAG-Stiftung. Lediglich 15 Prozent der Anteile werden beim ehemaligen Mutterkonzern verbleiben. Auch wenn die Kartellbehörden dem Verkauf noch abschließend zustimmen müssen, ist offenbar zeitnah eine räumliche Trennung vom ehemaligen Mutterkonzern geplant. Düsseldorf werden als neuem Standort gute Chancen eingeräumt. Eine Standortsuche in Essen sei hingegen erfolglos verlaufen, heißt es. Unterschrieben sei jedoch noch nichts, man prüfe derzeit verscheidene Optionen, so ein Sprecher.
Thyssenkrupp Elevator – ein Kandidat für den Dax
Thyssenkrupp Elevator ist einer der weltweit größten Produzenten von Aufzugsanlagen und beschäftigt weltweit mehr als 50.000 Mitarbeiter. In verschiedenen Werken auf dem geanzen Globus werden unter anderem Personenaufzüge, Lastenaufzüge, Treppen- und Plattformlifte, Fahrtreppen Fahrsteige sowie Fluggastbrücken hergestellt. Der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2018/2019 bei 8,0 Milliarden Euro. In Expertenkreisen gilt Thyssenkrupp Elevator zudem als aussichtsreicher Kandidat für den DAX.
Rückkehr an den Rhein
Mit dem Umzug nach Düsseldorf würde nach 10 Jahren zumindest ein Teil des des Thyssenkrupp-Konzerns an den Rhein zurückkehren. Damals war es ein Schock für die lokale Wirtschaft und Politik, als der Industriekonzern mit Schwerpunkt in der Stahlverarbeitung seinen Auszug aus dem Dreischeibenhaus bekannt gab und in die neue Zentrale nach Essen zog. Düsseldorf verlor damals nicht nur ein Aushängeschild der deutschen Wirtschaft mit außerordentlicher Strahlkraft, sondern auch 1.400 Arbeitsplätze und einen wichtigen Gewerbesteuerzahler.
Ehemalige E-Plus-Zentrale bietet Platz für bis zu 1.000 Mitarbeiter
Die ehemalige E-Plus-Zentrale liegt im Stadtteil Lichtenbroich und bietet auf etwa 21.000 Quadratmeter Mietfläche Platz für rund 1.000 Büroarbeitsplätze. Die Gebäude stammen aus dem Jahr 2009 und stehen aktuell zu etwa 40 Prozent leer. Seit der Übernahme von E-Plus, seinerzeit der drittgrößte Mobilfunknetzbetreiber Deutschlands, durch den spanischen Mobilfunkkonzern Telefonica im Jahr 2014, wurden die meisten Aufgaben nach und nach in die O2-Zentrale in München verlagert. Durch flexible Arbeitsregelungen wie Homeoffice oder Desksharing konnte der Platzbedarf zudem weiter reduziert werden, so dass rund 9.000 Quadratmeter Büroflächen weniger benötigt werden. Für diese sucht der Eigner Commerz Real AG nun einen Nachmieter.