Die Gesellschaft wird immer älter. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) gehört mittlerweile fast schon jede sechste Person in Deutschland zur Generation 65 plus. In Düsseldorf zählen mehr als 120.000 Personen zu dieser Altergruppe – und ihre Zahl nimmt zu. Somit rückt das Thema altersgerechtes Wohnen seit einigen Jahren verstärkt in den Fokus. In diesem Bereich gibt es auch in der Landeshauptstadt von NRW noch viel Nachholbedarf.
So ist die Wohnsituation heute
Der Wohnungsmarkt hat sich bisher nur unzureichend auf den speziellen Bedarf der sogenannten „Silver-Generation“ eingestellt, deren Ansprüche an Wohnraum sich deutlich von denen junger Singles oder Familien unterscheiden. Beispielsweise sind ältere Menschen häufig in ihrer Bewegung eingeschränkt und dadurch nicht mehr in der Lage Treppen zu steigen. Dennoch haben rund 85 Prozent aller Seniorenhaushalte keinen stufenlosen Zugang zu ihrer Wohnung – von anderen altersgerechten Standards ganz zu schweigen.
Vor allem in Ballungszentren wie Düsseldorf ist es wichtig, älteren Mitmenschen Wohnraum zu bieten, der ihnen ein selbstständiges Leben ermöglicht. Seit Jahren nimmt hier der Zuzug älterer Menschen aus dem Umland zu. Senioren, die sich bisher in ihrem „Häuschen im Grünen“ wohlfühlten, wollen es im Herbst ihres Lebens bequemer haben. Kurze Wege zum Arzt, Frisör und Supermarkt, ein gutes öffentliches Verkehrsnetz und ein größeres Kulturangebot locken immer mehr Seniorinnen und Senioren in Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt. Gleichzeitig kommen immer mehr alteingesessene Düsseldorfer ins Seniorenalter. In Sachen Wohnraumangebot spiegelt sich dieser Trend jedoch nicht wider. Im Durchschnitt verfügt nur etwa jede zehnte Wohnung über einen barrierefreien Zugang, schwellenlose Übergänge und ausreichend breite Türen. Bei Altbauten liegt die Zahl der barrierefreien Zugänge sogar nur bei rund 5 Prozent.
Aufgepasst: Speziell gebaute oder entsprechend sanierte Senioren-Wohnungen sind in den meisten Fällen etwas teurer als vergleichbarer Mietwohnraum ohne altersgerechte Umbauten.
Interessant in diesem Zusammenhang sind Förderungen, die von einigen Bundesländern für einen barrierefreien Umbau von Wohnraum angeboten werden. Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt mit ihrem Programm „Altersgerecht Umbauen“ zinsgünstige Darlehen, beispielsweise für den barrierefreien Umbau des Badezimmers.
Was macht Senioren-Wohnungen aus?
Eine Senioren-Wohnung zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass der gesamte Wohnraum auf die Bedürfnisse und den körperlichen Zustand von Seniorinnen und Senioren abgestimmt ist. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass eine Senioren-Wohnung gleichzeitig auch pflege- oder gar behindertengerecht sein muss. Denn längst nicht jeder ältere Mitbürger ist oder wird pflegebedürftig. Etwa 60 Prozent der über 85-Jährigen benötigen laut Bundesministerium für Gesundheit keinerlei Pflege. Viele können sich also selbst versorgen und ihren Alltag in der Regel ohne fremde Hilfe meistern.
In erster Linie betrifft das einen barrierefreien Zugang zum Haus, bei dem auf Stufen verzichtet und stattdessen beispielsweise eine Rampe installiert wird. Auch Halterungen im Badezimmer, auf denen man sich abstützen kann, sind eine hilfreiche Einrichtung. Breite Türen von mindestens 80 Zentimetern eignen sich für Rollatoren. Bei einer Breite von 90 Zentimetern ist auch ein Rollstuhl möglich, wenn etwa eine Gehbehinderung droht. Für diesen Fall sollten zudem zusätzliche Lichtschalter installiert sein, die auch aus sitzender Position problemlos erreicht werden können.
Die Ausleuchtung der Wohnung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie sollte hell, aber nicht grell sein und möglichst wenige Schattenecken hervorrufen. Das erleichtert die Orientierung und Hindernisse können schnell erkannt werden.
Bäder können zur Rutschfalle werden
Viel Nachholbedarf gibt es häufig in Bädern. Meist sind diese Räume mit Fliesen- oder Steinfußboden ausgestattet. Zwar haben diese Materialien den Vorteil, dass sie leicht zu reinigen sind. Gleichzeitig aber bergen sie auch ein erhebliches Gefahrenpotenzial. Denn sie sind werden extrem glatt sobald sie mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen, was entsprechende Gefahren für die Bewohner bedeuten kann. Sinnvoll sind spezielle Anti-Rutsch-Böden und Matten, um die Gefahren einzudämmen. Haltegriffe an den Wänden können zudem den Ein- und Ausstieg aus Dusche oder Badewanne erleichtern. Optimal geeignet sind bodenebene Duschkabinen sowie Badewannen, die über einen speziellen Einstieg verfügen. Für besonders eingeschränkte Personen ist ein spezieller Badewannenlift empfehlenswert, der jedoch ein entsprechendes Platzangebot vorausetzt.
Wichtig ist zudem die Installation eines Notschalters, über den im schlimmsten Fall Hilfe verständigt werden kann. Weiterführende Informationen zu entsprechenden Hausnotruf-Einrichtungen finden sich beispielsweise auf der REHACARE, der führenden Fachmesse für Rehabilitation und Pflege, die alljährlich in Düsseldorf stattfindet.
Optimale die Größe der Wohnung
Wer denkt, dass man im Alter nur noch einen Bruchteil des vorher benötigten Platzes benötigt, irrt. Ziehen ältere Menschen aus einem Haus oder einer großen Wohnung, beispielsweise ins Zentrum von Düsseldorf, bringen sie in aller Regel einen großen Hausstand mit. Möbel, Gegenstände, Bilder und Einrichtungen, von denen sie sich ungern trennen wollen.
Zudem wird zum Rangieren mit Rollator oder Rollstuhl eine ausreichende Bewegungsfläche benötigt. Das gilt vor allem für den Flur, die Küche und das Bad, die entsprechend großzügig zu konzipieren sind. Letztlich sollte die Wohnfläche jedoch überschaubar sein, um regelmäßige Putzarbeiten zu minimieren.
Ein Tipp zur seniorengerechten Küche: Geräte wie Herd, Backofen und Spülmaschine sollten so positioniert werden, dass ein beschwerliches Bücken weitestgehend entfällt. Für Rollstuhlfahrer empfiehlt sich eine Montage auf Hüfthöhe.
Was, wenn Etagen überwunden werden müssen?
Wenn eine Immobilie altengerecht umgerüstet werden soll, spielt vor allem der Zugang eine entscheidende Rolle. Wenn kein Fahrstuhl verfügbar ist und aus Platzgründen oder aufgrund eingeschränkter Mittel nicht nachgerüstet werden kann, so ist ein Treppenlift eine geeignete Alternative. Ein solcher Treppenlifter in Düsseldorf ermöglicht auch in Wohnungen, die in sich über zwei oder mehr Etagen verfügen ein altersgerechtes Wohnen. Treppenlifte lassen sich in der Regel an nahezu alle Gegebenheiten anpassen. Es gibt sie sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich als klassischen Sitzlift, Plattformlift und speziell für Rollstuhlfahrer als Hublift. Je nach Anbieter lassen sich diese Hilfen auch mieten oder gebraucht erwerben, je nach Pflegegrad kann die Pflegekasse die Kosten dafür zum Teil übernehmen.