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Lindner Hotels muss Insolvenz anmelden

Die Düsseldorfer Hotelkette Lindner Hotels hat beim Amtsgericht Düsseldorf Insolvenz angemeldet. Mehr als 850 Arbeitsplätze sind gefährdet. Als Ursache für die geschäftiche Schieflage werden zu hohe Kosten genannt. Durch eine Insolvenz in Eigenverwaltung soll nun ein Weg aus der Krise gefunden werden. Vom Amtsgericht wurde Dirk Andres zum vorläufigen Insolvenzverwalter berufen. Er erhält Unterstützung durch die beiden Vorstände Frank Lindner und Christoph Scherk sowie den Sanierungsexperten Frank Kebekus, die als Generalbevollmächtigte eingesetzt sind.

Eingangsbereich des Lindner Hotel Düsseldorf Seestern
Eingangsbereich des Lindner Hotel Düsseldorf Seestern, Lindner Hotels AG

Gemeinsam planen sie nun eine Restrukturierung des Unternehmen, um dessen Zukunft mittel- und längerfristig zu sichern. Im Zuge dessen sind auch Neuverhandlungen von Pachtverträgen angedacht, um die hohen laufenden Kosten zu senken.

Lindner Hotels AG betreibt 41 Hotels

Der Betrieb in den 13 Lindner Hotels soll ohne Beeinträchtigung fortgesetzt, heißt es. Die Beschäftigten, darunter fast 100 Auszubildende und ebenso viele Aushilfskräfte, erhalten bis auf Weiteres Insolvenzgeld. Die Lindner Hotels AG wurde 1973 von Otto Lindner gegründet und betreibt unter anderem Häuser in Düsseldorf, Berlin, Frankfurt, Parg, Wien oder Mallorca. Diese sind im gehobenen Mittelklasse-Segment angesiedelt und vor allem bei Geschäftsreisenden beliebt. Des Weiteren betreibt die Gruppe über Tochtergesellschaften 28 weitere Hotels unter den Marken Me and All Hotels, L-Collection und 7-Pines. Diese sind von der Insolvenz vorerst nicht betroffen.

Hotelerie leidet bundesweit

Neben der Linder Hotels AG leiden viele weitere Hotelbetriebe unter den deutlichen Preissteiegerungen der letzten Jahre und den wirtschaftlichen Spätfolgen der Corona-Pandemie. Vielerorts müssen Pachtzahlungen nachgeholt und Schulden abgebaut werden. Zudem sind hohe Mieten und deutlich gestiegenden Kosten für Energie und Nahrungsmitteln sowie höhere Ausgaben für Personal zu bewältigen.

Laut dem Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA seien nach fünf Verlustjahren dringend politische Lösungen notwendig, um der Branche aus der Krise zu helfen. Gefordert wird unter anderem eine einheitliche Besteuerung von Essen mit 7 Prozent, flexiblere Beschäftigungsregeln, weniger Bürokratie und der Abbau überflüssiger Reglementierungen.