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Deutsche Wohnen übernimmt Düsseldorfer Immobilienkonzern LEG

Mammutfusion in der Immobilienbranche: der Düsseldorfer Immobilienkonzern LEG wird vom Frankfurter Unternehmen Deutsche Wohnen übernommen. Durch die geplante Fusion der Nummer zwei und drei der Branche entsteht ein neuer Immobilienriese, der über etwa 250.000 Wohnungen mit einem Wert von 17 Milliarden Euro verfügt. Bislang sind etwa 142.000 Wohnungen im Besitz der Deutsche Wohnen, die LEG kommt auf rund 110.000 Einheiten. Im Rahmen der Fusion bietet die Deutsche Wohnen den LEG-Aktionären 33 ihrer Aktien im Tausch für zehn LEG-Aktien an. Somit wird die LEG mit 4,6 Milliarden Euro bewertet. Durch den Zusammenschluss rückt das neue Unternehmen zum Branchenprimus Vonovia (zuvor Deutsche Annington) auf, der kürzlich Lanxess im Dax ersetzte. Vonovia kommt auf rund 370.000 Wohnungen und ist der zweitgrößte Vermieter Europas. Der Unternehmenssitz ist Düsseldorf.

Marke LEG verschwindet gänzlich vom Markt

LEG Unternehmenszentrale in Düsseldorf
Die LEG Unternehmenszentrale in Düsseldorf, Foto: LEG

Die Chefs von LEG und Deutsche Wohnen gaben bereits den geplanten Weg des Unternehmenszusammenschlusses bekannt. Und dieser gestaltet sich für den Standort Düsseldorf bescheiden. Die Landeshauptstadt wird Unternehmenszentrale verlieren, die Personalabteilung, Rechtsabteilung und das Rechnungswesen ziehen nach Berlin. Zudem wird die Marke LEG gänzlich vom Markt verschwinden. Den rund 240 Mitarbeitern in Düsseldorf drohen Einsparungen in Höhe von 35 Millionen Euro, die wohl nicht ohne Personalabbau erreicht werden können. Weitere 800 LEG-Mitarbeiter sollen nicht von den Einsparungen betroffen sein.

Mieterschützer äußern sich kritsich

Mieterschützer äußerten sich derweil kritisch zu den Fusionsplänen. Zwar beteuerte LEG, dass sich für die Mieter nichts ändern werde, dennoch sind Veränderungen vor dem Hintergrund der Gewinnmaximierung zu erwarten. Es sei zu befürchten, dass einzelne Objekte und Quartiere innerhalb eines solchen Riesenkonzerns vernachlässigt werden, sagte etwa Silke Gottschalk, Geschäftsführerin des Mieterbundes NRW gegenüber der Rheinischen Post. Zudem dürften die rund 35.000 „Risiko-Immobilien“ im Besitz der LEG in absehbarer Zukunft veräußert werden. Wie es dann mit den größtenteils als Sozialwohnungen deklarierten Einheiten weitergeht, die vor allem in Duisburg, dem Sauerland und im Siegerland beheimatet sind, ist bislang unklar. Aufgrund eines umfangreichen Renovierungs- und Sanierungsbedarfs gelten diese Objekte als schlechtes Investment.