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Illumination in Düsseldorf: Baudenkmäler ins rechte Licht gerückt

Düsseldorf verfügt über zahlreiche Baudenkmäler und bedeutende Immobilienkomplexe, die die Silhouette der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen prägen. Diese Gebäude sind weit mehr als weithin sichtbare Landmarken und Heimat bedeutender Unternehmen – sie sind architektonische Aushängeschilder einer selbstbewussten Wirtschaftsmetropole, die Wert auf ihr Äußeres legt. Und das nicht nur bei Tageslicht. Bei Nacht rücken teils spektakuläre Lichtinszenierungen die Gebäude ins rechte Licht. Diese Maßnahmen wirken sich in vielerlei Hinsicht positiv aus. Es gibt jedoch auch kritische Stimmen.

Gebäude-Illumination als weithin sichtbares Marketinginstrument

Kö Bogen
Der illuminierte Kö-Bogen mit dem Dreischeinbenhaus im Hintergrund, Foto: MichaelGaida / pixabay

In Düsseldorf hat das Spiel mit dem Licht eine lange Tradition. Bereits unter Kurfürst Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg, genannt Jan Wellem, wurde um das Jahr 1700 die erste öffentliche Straßenbeleuchtung in Düsseldorf etabliert. Viele der damals errichteten Gaslaternen sind bis heute in Betrieb und sorgen mit ihrem unverwechselbar warmen Licht für eine besondere Atmosphäre.

Ein gutes Beispiel aus der heutigen Zeit ist das Mannesmann-Hochhaus am Mannesmannufer. Die ehemalige Zentrale des Mannesmann-Konzerns, die zwischen 1956 und 1958 von den Architekten Paul Schneider-Esleben und Egon Eiermann als eines der ersten modernen Hochhäuser Deutschlands errichtet wurde und als Symbol des Wirtschaftswunders gilt, erstrahlte schon früh zur Weihnachtszeit mit einem ganz besonderen Lichtspiel: die Beleuchtung der Büros, die sich auf insgesamt 25 Stockwerke verteilen, wurden derart geschaltet, das nach Einbruch der Dunkelheit ein überdiemensionaler Weihnachtsbaum entstand. Ein weithin sichtbares Zeichen, dass die Menschen positiv mit der damaligen Mannesmann AG in Verbindung brachten. Von diesem Effekt wollte auch der Nachfolgekonzern Vodafone profitieren, der die beliebte Tradition nach der Übernahme von Mannesmann fortführte. Auch das inzwischen dort ansässige NRW Wirtschaftsministerium versprach 2014, den „größten Tannebaum Düsseldorfs“ weiterhin ermöglichen zu wollen.

Bürgerstiftung sorgt für innovative Lichtprojekte

Die Bürgerstiftung DUS-illuminated bermüht sich seit Anfang der 1990er Jahre um außergewöhnliche Lichtprojekte in Düsseldorf. Mehr als 100 Ingenieure, Künstler, Lichtdesigner, Grafiker, Juristen, Ärzte, Architekten und Werbefachleute wirken im Rahmen der Stiftung zusammen, um eine optimale Beleuchtung der Stadt zu fördern. In erster Linie geht es um eine ausgewogenes, künstlerisches Beleuchtungskonzept, das eine Verbindung verschiedener Highlights innerhalb der Stadt ermöglicht. Punktuelle Lichtinszenierungen dienen der Hervorhebung von speziellen Baudenkmälern, die einen wichtigen Beitrag zum visuellen Charakter der Stadt leisten.

In erster Linie ist die Stiftung mit ihren Aktionen an der Rheinfront, aber auch an speziellen Landmarken aktiv. Dabei ist sie jedoch maßgeblich auf die Unterstützung der Wirtschaft in und um Düsseldorf angewiesen. Denn ohne Sponsoren wären Aktionen wie der „Rheinkomet“, bei dem der Rheinturm Mitte 2017 mehrere Tage lang mit einer spektakulären Lichtinstallation bundesweit für Aufsehen sorgte, undenkbar. Denn bei Projekten dieser Art kommen häufig besonders leistungsstarke Leuchtmittel zum Einsatz. Der Energieverbrauch von sogenannten Skybeamern liegt naturgemäß deutlich höher als bei handelsüblichen GU10 LED-Lampen. Ein Umstand, der nicht nur die Kosten in die Höhe treibt, sondern auch Kritiker auf den Plan ruft.

Negative Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere?

Lichtinstallationen dienen vor allem der ästhetischen Darstellung von Baudenkmälern. Einen sinnvollen, nachhaltigen Beitrag erfüllen hingegen nur weniger Projekte dieser Art. Daher fordert etwa der BUND, auf Illuminationen mit besonders leistuntgsstarken Leuchtmitteln möglichst zu verzichten. Diese würden den natürlichen Tag-/Nacht-Rhythmus von Tieren und Pflanzen negativ beeinflussen. Bei zahlreiche Tierarten seien Veränderungen durch verstärkte Lichtemissionen zu beobachten, heißt es in einer Pressemitteilung zum damaligen Projekt Rheinkomet. Andere Kritiker monieren die Energieverschwendung durch derartige Großprojekte.

Lichtmasterplan für gezielte Illumination in Düsseldorf

Um die Illumination von Gebäuden in Düsseldorfzu koordinieren, wurde bereits im Jahr 2003 der Lichtmasterplan vom Rat der Stadt Düsseldorf beschlossen. Dieser soll die Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raumes auch in der Nacht steigern. Dafür wurde gemeisam mit Arbeitsgemeinschaft „licht | raum | stadt“ ein Katalog entwickelt, der möglichen Maßnahme für die Lichtgestaltung und Optimierung des Lichtes in der Landeshauptstadt definiert. Auf Basis dieses Katalogs bringen sich Initiativen wie DUS-illuminated ein, um bereits bei der Planung neuer Gebäude ein optimales Illuminationskonzept einfließen zu lassen. Erfolgreiche Projekte auf Basis des Lichtmasterplans sind beispielsweise die „Living Bridge“ im Medienhafen, die Beleuchtung des Stresemannplatzes oder die Illumination der Franklinbrücke.

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