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Veränderungen im Düsseldorfer Bankensektor

Die Digitalisierung trifft den Bankensektor in besonderem Maße. Seitdem Kunden Waren jeglicher Art im Internet kaufen und sich bequem liefern lassen können, stellt sich die für viele die Frage, warum sie den Weg zur örtlichen Bankfiliale noch auf sich nehmen sollten. Denn wenn es nicht gerade um eine intensive Beratung zum Beispiel bei einer Kreditaufnahme oder einer langfristigen Geldanlage geht, kann man die meisten Geschäfte heute bequem per Online-Banking erledigen. Zudem drängen zahlreiche Fintech-Unternehmen auf den Markt, die das traditionelle Kreditgeschäft in ihren Grundfesten erschüttern. Durch diese Entwicklung entstehen an den örtlichen Bankfilialen Überkapazitäten die zu einer Umstrukturierung des Filialgeschäfts führen – mit erheblichen Auswirkungen auf die Innenstädte vieler Städte und Gemeinden. Eine Entwicklung die auch vor Düsseldorf nicht Halt macht.

Nicht nur der Einzelhandel ist betroffen

Medienhafen Düsseldorf
Der Bankensektor blickt in den nächsten Jahren großen Veränderungen entgegen, Bild: ©istock.com/Lanski

Bankenpleiten, Fehlinvestitionen, Millionen-Gehälter und überzogene Boni für Manager – der Bankensektor hat in den vergangenen Jahren viel Reputation verloren. Die traditionellen Bankhäuser wie Deutsche Bank, Commerzbank oder die Hypovereinsbank (Unikredit Bank AG) kämpfen um das Vertrauen ihrer Kunden. Diese sehen sich inzwischen nicht nur aufgrund dauerhaft niedriger Zinsen nach anderen Bankenmodellen um. Die sogenannten Direktbanken bieten in diesem Kontext verschiedene Vorteile gegenüber herkömmlichen Kreditinstituten. Da diese auf ein eigenes Filialnetz verzichten und auch der persönliche Kontakt zu Kunden entfällt, sinken die Kosten für den Geschäftsbetrieb. So können diese Banken besonders attraktive Konditionen bieten. Es locken niedrigere Kontoführungsgebühren und Geld kann meist kostenfrei an tausenden Geldautomaten abgehoben werden – sogar im Ausland. Onlinebanken wie die Ethikbank.de, die sich zudem noch das Prädikat „grüne Bank“ ans Revers heften können, bietet neben guten Konditionen noch einen weiteren Vorteil: sie arbeiten nach einer streng sozial-ökologischen Anlagepolitik. Dadurch wird garantiert, dass die Gelder der Kunden ausschließlich im Sinne von Umwelt, Mensch und Natur angelegt werden. In der heutigen Zeit sicherlich ein überzeugendes Argument für viele Kunden.

Veränderungen im Düsseldorfer Bankensektor

Im Düsseldorfer Stadtgebiet ist diese Veränderung bereits seit einigen Jahren deutlich zu bemerken. Bankfilialen verschiedener Kreditinstitute werden umstrukturiert, zusammengelegt oder gänzlich geschlossen. Vielerorts findet sich heute nur noch ein Geldautomat und ein Kontoauszugsdrucker statt einer Filiale mit persönlichem Ansprechpartner. Allein die Deutsche Bank hat in den letzten zwei Jahren rund ein Viertel ihrer Filialen in NRW geschlossen. Auch die Stadtsparkasse Düsseldorf kündigte aufgrund des veränderte Kundenverhaltens im vergangenen Jahr eine die Erhöhung der Gebühren und die Schließung dutzender Filialen an. Dadurch sollen erhebliche Einsparungen erzielt und das Kreditinstitut zukunftsfähig gemacht werden.

Dennoch bleibt Düsseldorf natürlich einer der wichtigsten Standorte für den Bankensektor in Deutschland. Neben der NRW.Bank, der Sparda-Bank West, der Targobank, HSBC Trinkaus & Burkhardt und der PSD Bank Rhein-Ruhr ist auch die WGZ BANK hier mit ihrer Zentrale vertreten, die im vergangen Jahr mit der DZ Bank zur viert größte Bank Deutschlands fusionierte. Zudem werden hier auch weiterhin alle großen Kreditinstutute eine Anlaufstelle für Geschäfts- und Provatkunden bieten.