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Metro-Tochter offenbar vor Verkauf: Wird Kaufhof von Karstadt geschluckt?

Kaufhof an der Königsallee, Foto: GALERIA Kaufhof GmbH
Kaufhof an der Königsallee, Foto: GALERIA Kaufhof GmbH

Der scheidende Metro-Chef Cordes könnte doch noch sein Versprechen einlösen, Kaufhof zu verkaufen. Offenbar stehen interessierte Investoren derzeit Schlange. So bekundeten der griechische Milliardär Economou und auch der Karstadt-Eigentü mer Berggruen Interesse an der Warenhauskette. Wie die Metro gestern bestätigte, lägen bereits konkrete Kaufangebot beider Interessenten vor. Der deutsch-amerikanische Unternehmer Berggruen, der im vergangenen Jahr den insolventen Karstadt-Konzern übernahm, forciert mit der Zusammenlegung beider Konzerne die Schaffung des größ ten Warenhauskonzern Deutschlands. Wie viele der dann 50.000 Mitarbeiter weiter beschäftigt werden würden, wäre jedoch unklar, da Karstadt und Kaufhof an zahlreichen Standorten doppelt vertreten sind und es zwangsläufig zu Schließungen kommen würde.

Aber auch die Wiener Immobiliengruppe Signa, bei der der griechische Reeder und Milliardär George Economou die Fäden ziehen soll, darf sich hervorragende Chancen ausrechnen. Signa soll nach Informationen des „Handelsblatt“ 2,4 Milliarden Euro für Galeria Kaufhof geboten haben – nach Branchenkennern ein durchaus realisitischer Preis. Der ehemalige Porsche-Chef Wendelin Wiedeking habe im Auftrag des griechischen Investors die Verhandlungen mit der Metro eingefädelt.

Seit zwei Jahren versucht der scheidende Metro-Chef Eckhard Cordes, Kaufhof abzustoßen. Die Warenhauskette passe nach seiner Einschätzung nicht in die internationale Strategie des Konzerns. Die Kaufhof-Kette mit ihren 140 Häusern hat 2010 rund 3,6 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Jeder zweiter Standort des Warenhauses, das seit 1996 zum Metro-Konzern gehört und seit Anfang 2008 auf der Verkaufsliste steht, befindet sich im eigenen Besitz. Mit einer Trennung von Immobilien und operativem Geschäft sei Metro immer sehr vorsichtig gewesen und es sei fraglich, ob sie sinnvoll sei, hieß es weiter. Dem Aktienkurs der Metro haben die Verkaufspläne jedenfalls schon mal ein Plus von 2 Prozent beschert.

 

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